Wim Malgo, Evangelist, geboren am 03.10.1922 in Maassluis / Holland aufgewachsen in Leiden. Gestorben 08.08.1992 in Dübendorf/Schweiz.
Nach einer christlichen Erziehung, ging er recht früh eigene Wege. Er meldete sich zur Marine und wollte Matrose werden. In dieser Zeit ereigneten sich zwei Vorfälle, in denen er knapp mit dem Leben davon kam. Auf dem Schiff hörte er, wie ein hoher Offizier die Melodie des Liedes vor sich hin pfiff: «Ich möchte so sein wie Jesus» (wie sich später herausstellte, war der Mann kein Christ und sich nicht bewußt, was für eine Melodie er gepfiffen hatte!). Wim Malgo ging dieses Lied durch Mark und Bein und wurde zum Auslöser eines entscheidenden Wendepunktes seines Lebens. Er erkannte, daß Gott keine Enkelkinder hat, sondern daß jeder einzelne Mensch eine ganz persönliche Entscheidung für Jesus Christus treffen muß, wenn er ewiges Leben empfangen will.
1939, zwei Tage vor Ausbruch des Krieges brach er seine Ausbildung ab und kehrte nach Hause zurück. 1942 wurde er zu Zwangsarbeit nach Österreich verschickt.
Nach 1945 besuchte er für zwei Jahre die Bibelschule von Dr. Saturnin Wasserzug in Beatenberg. Dort hörte er auch geistliche Persönlichkeiten wie Oswald J. Smith und hier lernte er auch seine Braut Annie Schouten kennen. Diese Zeit war gekennzeichnet von persönlicher Zubereitung für seinen späteren Dienst, denn in Europa und Amerika war ein geistlicher Aufbruch spürbar.
Nach Absolvierung der Bibelschule war er zunächst einige Jahre als Evangelist tätig, als Zeltmissionar oder bei Straßeneinsätzen in der Schweiz, Österreich, Holland, Deutschland und Irland.
1956 gründete Wim Malgo das Missionswerk Mitternachtsruf, zum Zweck der Radiomission. Das war ein gewaltiger Glaubensschritt, denn er war noch ein junger Familienvater mit fünf kleinen Kindern, ohne Vermögen und ohne gesichertes Einkommen. Seine Frau und einige wenige treue Glaubensbrüder unterstützten ihn bei dieser Last. Dieser Auftrag des Herrn währte 36 Jahre. Das Werk wuchs und dehnte sich von Europa nach Übersee aus. Mitarbeiter kamen hinzu.
Wim Malgo war weiter als freier Evangelist tätig und wirkte in zahlreichen Städten und Dörfern des In- und Auslandes. Dann gab er ein Monatsblatt mit seinen Predigten heraus und nannte es «Mitternachtsruf» (erscheint heute in 8 Sprachen), gemäß dem was in Matthäus 25, 6 geschrieben steht: «Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus, Ihm entgegen!».
So ging es weiter. Nach den ersten Traktaten und kleinen Schriften kamen Bücher.
1961 gründete er die Überseemission. Es entstanden verschiedene Stationen: Bolivien (Kinderarbeit), Brasilien (Druckerei), Uruguay (Trainingscenter). Argentinien, Guatemala, Kamerun und Korea hauptsächlich für Literaturverbreitung. Auch in Italien und Ungarn wurde Missioniert.
1963 ließ Wim Malgo ein Studio bauen um dort Schallplatten mit seinen Botschaften herausgegeben. Als diese von den Kassetten verdrängt wurden, gab er diese heraus und gründete einen Kassettenring indem den Mitgliedern automatisch neue Kassetten zu ermäßigtem Preis zugesandt wurden.
1969 wurde Wim Malgo Präsident des Vereins für Bibelstudium in Israel und übernahm das Gästehaus Beth-Shalom in Haifa. Er wurde Herausgeber der «Nachrichten aus Israel» (heute erscheint sie in 7 Sprachen) und organisierte Kongresse und Reisen nach Israel, die zugleich ihre Unterkunft im Beth-Shalom, in Haifa, hatten. Eine „Soforthilfe-Aktion für Israel“ von ihm gegründet, hat bisher über 13 Mio. Euro an Spendengeldern eingebracht, die Israel für wichtige Projekte (Ausbildung, Krankenhaus, Kinderheim usw.) zur Verfügung gestellt wurden.
1978 wurde in Dübendorf, am Stadtrand von Zürich, die neu erbaute Zionshalle zur Osterkonferenz eingeweiht. Hier erfüllte sich eines seiner großen Anliegen, denn nun war Platz für die neu zum Glauben gekommenen, dem HERRN Dank und Anbetung darzubringen.
Die Missionsarbeit und Kassetten- und Literaturdienste fanden inzwischen in vielen Ländern statt: Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland, USA, Kanada, Brasilien etc. Nach und nach wurden Zweigstellen gegründet, um die Arbeit optimieren zu können.
Bücher wurden in vielen Sprachen verfasst und in hohen Auflagen, ausgegeben (Gratisbuch «Was sagt die Bibel über das Ende der Welt?» erschien in über 20 Sprachen. In Deutsch: 1,34 Millionen Exemplare). So wurde viel Segen verbreitet.
Wim Malgo wurde nun neben seiner leitenden und seelsorgerischen Tätigkeit das Wort aus 2. Petrus 1, 19: «Wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.» sehr wichtig.
Er nahm die Auslegung des prophetischen Wortes vor und veröffentlichte hierüber zahlreiche Bücher, wie z.B.: «Die Offenbarung Jesu Christi — Eine Auslegung für unsere Zeit» . Wenn er politische Geschehnisse im Lichte des prophetischen Wortes zu deuten und erklären suchte, ging es ihm letztlich immer um den Ruf: Macht euch bereit, denn Jesus kommt bald! Diesen Aufruf erließ er unter Aufbietung seiner ganzen Kraft auch anläßlich seiner letzten Predigt am 2. August 1992 in der Zionshalle.
Wie bei jedem Menschen so gab es auch bei ihm Fehler und Schwächen. Dazu schwere Anfechtungen, Verleumdung, Verkennung und Anfeindung, die große Nöte und Rückschläge mit sich brachten. Immer wieder versuchte der Feind, ihn auf diese oder jene Weise müde und matt werden zu lassen. Oft rief er da sich selbst und anderen zu: «Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden!» (Jes. 40, 31.)
Wim Malgo schöpfte aus dem vollen Reichtum des Wortes Gottes und gab Bibelschulanwärtern den Rat: «Nimm alles mit dem Geist auf und nicht mit dem Verstand, sonst wirst du stolz!»
Als Wim Malgo am 8. August 1992, als Gründer und Leiter des Missionswerkes Mitternachtsruf und Präsident und Leiter des Beth-Shalom, in die ewige Herrlichkeit abberufen wurde, durfte er auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Seine Freude im Herrn, gab ihm Frucht und großen Segen.
Er hinterließ 12 Kinder (sieben Söhne und fünf Töchter) die alle entweder haupt- oder ehrenamtlich im Werk des Herrn mit- und weiterarbeiten, sowie 35 Enkelkinder. Dazu eine große Schar an Haupt- und nebenberuflichen Mitarbeitern, die treu den Dienst weitermachten.
Werke: Biblische Antworten auf 350 Lebensfragen 1985, (Hier sind Auszüge davon zu finden ) u.v.m.
Das Missionswerk Mitternachtsruf
Als überkonfessionelles evangelisches Missionswerk sieht es seinen Namen (Matth 25,6) als Auftrag und Programm für diese ernste Zeit. Verkündigung des Evangeliums nach Matthäus 28,18-20 und des «Mitternachtsrufs» nach Matthäus 25,6.
Geglaubt wird an die göttliche Inspiration der ganzen Heiligen Schrift. Die Bibel ist unfehlbarer Massstab des Glaubens und Lebens. Der jetzige Vorstand des Missionswerkes besteht aus Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo
Quelle: Nachruf, Zeitschrift “Mitternachtsruf”, persönlich Erlebtes
7.1.2004
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