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A. Dürer

Albrecht-Dürer 
(1471 - 1528)
Leben und Werk

1471 Am 21. Mai wird Albrecht als drittes von 18 Kindern des Goldschmieds

Selbstbildnis, Öl_auf_Holz,_1500

Albrecht Dürer d.f. und seiner Ehefrau Barbara Holper in Nürnberg geboren. Der bedeutende Buchdrucker und Verleger Anton Koberger stand bei Albrechts Taufe Pate. Nürnberg war das Zentrum des europäischen Handels. Die Stadt hatte das Privileg, mit 70 Städten zollfreien Handel zu treiben. Da Kaiser Friedrich III. nur selten in Nürnberg residierte, war es im Grunde ein Stadtstaat, der von einem sich stets erneuernden Rat aus Bürgern regiert wurde. Albrecht Dürer d. Ä. - 1455 in Nürnberg angekommen - war 1427 in dem ungarischen Dorf Ajtos geboren. Der Name Dürer, der sich aus dem vom ungarischen Wort "ajto“ eingedeutschten "Tür“ ableitet, wurde schon eine Generation vorher als Nachname übernommen. 

1483-1486 Goldschmiede-Lehre in der väterlichen Werkstatt - erstes erhaltenes Selbstbildnis (Silberstift-Zeichnung) "Das hab ich aus einem spigell nach mir selbst kunterfeit im 1484 jar, do ich noch ein Kind war“. Tatsächlich ist das Blatt des 13jährigen eines der ersten Selbstportraits Nordeuropas - eine Gattung,
die Dürer wie keiner seiner Zeitgenossen gepflegt hat.

1490 Beginn der Gesellen-Wanderjahre. Tätigkeit in Basel als Holzschnittzeichner. Arbeit in Colmar - Werkstatt des berühmten Malers und Kupferstechers Martin Schongauer. Es entsteht das vorzügliche Gemälde "Dürers Vater“.

1493 "Selbstbildnis“ - ein elegant gekleideter Jüngling von 22 Jahren mit einem Zweig in der Hand. Zum ersten Mal bringt Albrecht Dürer als Monogramm ein lateinisches A mit einem kleinen D unter dem Querstrich auf diesem Bild an.

1494 18. Mai - Rückkehr nach Nürnberg. 7. Juli Vermählung mit Agnes Frey, Tochter wohlhabender Bürger. Im Herbst Aufbruch zur ersten italienischen Reise.

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Hase, Aquarell

1495 Ab Januar Aufenthalt in Venedig - Kennenlernen der Renaissance-Kunst und antiker Themen. Dürer gründet eine eigene Holzschneide-Werkstatt in Nürnberg.

1498 entsteht die "Apokalypse“, eine Holzschnittfolge, die ihn sofort berühmt macht. Er gewinnt den Nürnberger Humanisten und Kaiserlichen Rat Willibald Pirckheimer zu einem lebenslangen Freund. - Holzschnitt-Zyklus zur "Großen Passion“. Gemälde zum Paumgärtner-Altar.

1502 Tod des Vaters, Dürer nimmt seine Mutter und seinen Bruder Hans in seinen Haushalt auf.

1503 Er setzt sich mit der Proportionslehre auseinander, studiert die italienische Perspektivkunst. Religiöse Themen haben sein Leben lang zentrale Bedeutung.

1503-1504 Holzschnitt-Serie zum Marienleben. Gemälde "Anbetung der Könige“, Stich von "Adam und Eva“ als konstruierte Idealfiguren.

1505 Im Spätsommer Beginn der Reise nach Venedig, vermutlich veranlaßt durch den Ausbruch der Pest. Er macht sich vertraut mit der Kunst Leonardos und Raffaels. - Vollendung des "Rosenkranzfestes“.

1506 Im Herbst Reise nach Bologna und Rom. Hier entsteht das Gemälde "Jesus unter den Schriftgelehrten“. - Agnes Dürer verkauft auf der Frankfurter Messe graphische Blätter.

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1507 Rückreise nach Nürnberg. Während der Rückreise entstehen berühmte Landschafts-Aquarelle.

1508 Arbeit an dem Altar für den Frankfurter Kaufmann Jakob Heller, zu dem Matthias Grünewald den Standflügel malt.

1509 erwirbt er ein stattliches Haus, heute das Dürer-Museum. Er wird in den Großen Rat der Stadt gewählt.

1511 Als eigener Verleger - mit dem ersten kaiserlichen Privileg ausgestattet - veröffentlicht Dürer die "Große Holzschnitt-Passion“, "Marienleben“ und erneuerte Ausgabe der "Apokalypse“.

1512 Kaiser Maximilian I. hält sich vom 3.-15. Febr. in Nürnberg auf und lernt dort Dürer kennen. Für die folgenden 3 Jahre ist Dürer im wesentlichen für Maximilian tätig, u.a. "die Ehrenpforte“.

1513-14 Als freie Arbeiten entstehen die 3 Meisterstiche "Ritter, Tod und Teufel“, "Hieronymus im Gehäuse“, "Melancolia I“. Zwischen den 3 Stichen nimmt man eine "geistige Einheit“ an. So scheint der "Ritter“ die "vita activa“, "Hieronymus“ die "vita contemplativa“ des christlichen Menschen darzustellen, die "Melancolia“ dagegen die rationale und imaginative Welt von Wissenschaft und Kunst.
Die "Melancolia“ wird immer ein Tummelplatz der Deutungen bleiben.

1514 Am 16. Mai stirbt Dürers Mutter. Kurz vor ihrem Tode zeichnet Dürer das Portrait seiner Mutter Barbara, eine der eindringlichsten Bildnisstudien der Kunstgeschichte. Die Züge der 62jährigen Frau sind geprägt vom entbehrungsreichen Leben des ausgehenden Mittelalters.

1515 gewährt ihm der Kaiser ein Jahresgehalt von 100 Gulden für geleistete Arbeit.

1517 Portrait-Gemälde seines Lehrers Michael Wohlgemut.

1518 nimmt Dürer als Vertreter Nürnbergs am Reichstag zu Augsburg teil, wo er neben den Mächtigsten auch den reichsten Mann seiner Zeit, den Kaufmann Jakob Fugger, portraitiert.

1519 Reise in die Schweiz mit Willibald Pirckheimer.

1520 bricht er im Juli mit Frau Agnes zu einer Reise in die Niederlande auf, wo er sich die von Maximilian I. gewährte Staatsrente von dessen Nachfolger Karl bestätigen lassen will. Über Antwerpen und Brüssel reist er dem jungen Kaiser, der als Karl V. in Aachen gekrönt wurde, bis Köln nach. Die Rente wurde Dürer auch weiterhin gewährt.

1521 verbringen Dürer und seine Frau das Frühjahr in Antwerpen. Hier studiert er die Kunst der Niederländer. In seinem Tagebuch vermerkt er die Entstehung von 12 Gemälden. Kurz darauf erkrankt er an Malaria, die ihn für den Rest seines Lebens beeinträchtigen wird. Im August kehrt er nach Nürnberg zurück.

1522 Dürer erhält von seiner Heimatstadt ein Honorar von 100 Gulden für seine Entwürfe der Wandmalereien im großen Saal des Rathauses.

1525 bringt er das Ästhetik-Lehrbuch "Underweysung der Messung mit dem Zirkel und Richtschnur“ heraus.

1526 entstehen die Gemälde-Tafeln mit den "Vier Aposteln“, ein spätes Hauptwerk des Künstlers. In diesen monumentalsten Gestalten, welche die deutsche Malerei geschaffen hat, erblicken wir den letzten großen Ausdruck Dürerscher Kunst. Dürer schenkte die "Vier Apostel“ der Stadt Nürnberg . . . zu syner gedechtnus . . .

1527 verfaßt er die "Befestigungslehre“, die er dem König von Böhmen, einem Bruder des Kaisers, widmet.

1528 6. April - 1. Osterfeiertag -  Albrecht Dürer stirbt. Er wird auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg begraben. Von seinem Freund Willibald Pirckheimer stammt die einfache Inschrift auf dem Grabstein: "Was an Dürer sterblich war, birgt dieser Hügel. Er ging dahin am 6. April 1528“.

Seiner kinderlos gebliebenen Frau Agnes hinterläßt er, der zu den hundert reichsten Nürnbergern gehört hat, ein Vermögen von rund 200.000 Euro nach heutigem Geldwert. Kurz nach seinem Tode erscheinen seine "Vier Bücher von menschlicher Proportion“. Die Kunst Albrecht Dürers markiert den Höhepunkt der Malerei am Ausgang des Mittelalters. Die Meisterschaft von akkurater Zeichnung und sinnenfroher Farbgebung fasziniert bis heute.

Brief von Albrecht Dürer an Spalatin

Gästebuch

Erstellt 2003-2004 Klaus-D. Endrulis

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